Marktplatz Goslar mit einer Menschenmenge von oben fotografiert

Absolut sehenswert

Rund um den historischen Marktplatz inmitten der Goslarer Altstadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Historisches Rathaus

Das Goslarer Rathaus ist ein Jahrhundertbauwerk im ganz speziellen Wortsinn: beginnend in der Mitte des 15. Jahrhunderts mit dem Ostflügel, dessen Arkaden sich zum Marktplatz öffnen, wurde es über mehr als 400 Jahre durch immer neue Anbauten vergrößert. Bestimmend für den Gesamteindruck ist allerdings das 16. Jahrhundert, eine Blütezeit Goslars, in der die Hansestadt und Freie Reichsstadt vom Aufschwung des Bergbaus profitierte. Es befindet sich neben der Tourist-Information auch ein Welterbe-Infozentrum im historischen Rathaus.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit zwischen 9:00 und 16:00 Uhr eine individuelle Rathausführung zu buchen.
Inklusivpreis für Gruppen bis zu 8 Personen: 68,00 EUR
Inklusivpreis für Gruppen bis zu 15 Personen: 90,00 EUR

Buchung Rathausführung

Rathaus Aussenansicht schräg von vorne fotografiert
Rathaus Aussenansicht schräg von vorne fotografiert

Glocken- und Figurenspiel

Vier Mal täglich richten sich alle Blicke und Fotoapparate auf den Zwerchgiebel des "Kämmereigebäudes" an der Ostseite des Marktplatzes. Drei Türchen öffnen sich, und ein Figurenumlauf erzählt – untermalt vom Glockenspiel, das bergbauliche Weisen intoniert – die Geschichte des Rammelsberger Bergbaus von der sagenhaften Entdeckung durch den Ritter Ramm bis zur Neuzeit. Gestiftet wurden Glockenspiel und Figurenumlauf von der Preussag 1968 anlässlich des Jubiläums 1000 Jahre Rammelsberger Bergbau. Zusätzlich erklingen um 08.30 Uhr das Morgenlied sowie um 18:30 Uhr das Abendlied (ohne Figurenumlauf).

Spielzeiten täglich um 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und 18 Uhr.

Glockenspiel, Marktplatz Goslar - Frontalaufnahme
Glockenspiel, Marktplatz Goslar - Frontalaufnahme

Schuhhof

Nicht weit entfernt vom Marktplatz befindet sich der Schuhhof, der älteste Platz in Goslar. Ihn umrahmen stattliche Fachwerkhäuser und die Arkaden des Schuhmacher-Gildehauses. Die Erstehung der Häuser aus den ehemaligen schmalen Marktbuden ist noch heute zu erkennen. Zur Weihnachtszeit findet man auf diesem Platz den wunderschönen Weihnachtswald, der jährlich viele tausende Besucher nach Goslar zieht und mit seinem wunderschönen Ambiente immer wieder verzaubert.

Die Häuserfassade vom Schuhhof von schräg vorne fotografiert
Die Häuserfassade vom Schuhhof von schräg vorne fotografiert

Marktplatz und Marktbrunnen

Der Marktplatz mit dem Rathaus wird überragt von den ungleichen Türmen der Marktkirche. Die große Bedeutung des Marktbrunnens ist augenfällig: er markiert den Mittelpunkt des Marktplatzes und damit der Stadt, er wird bekrönt vom Wahrzeichen Goslars, dem Adler. Was sich dem Beschauer auf den ersten Blick als einheitliches Kunstwerk präsentiert, ist in Wirklichkeit ein kompliziertes Puzzle: Die untere Brunnenschale (12. Jahrhundert) ist der größte Bronzeguss der romanischen Zeit überhaupt. Ungefähr 100 Jahre jünger ist die obere Schale, mit ihrem Sockel ursprünglich ein eigenständiger Brunnen. Und sogar der Adler selbst: während der Korpus aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt, ist die jüngste Ergänzung seine Krone, in der heutigen Form wohl erst aus dem 18. Jahrhundert.

Adler Marktbrunnen - Frontalansicht
Adler Marktbrunnen - Frontalansicht

Kaiserworth

Das Hauptgebäude des Rathauses war noch nicht lange fertiggestellt, da bauten die Kaufherren 1494 in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ihr Gildehaus. Sie waren die wohlhabendsten und einflussreichsten Bürger der Stadt und demonstrierten das mit diesem Bauwerk, mit dem sie das Rathaus fast ein wenig in den Schatten stellten. Die Fassade wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach überbaut, wobei das so entstandene stilgeschichtliche Nebeneinander durchaus zum reizvollen Charakter beiträgt: die barocken Kaiserfiguren fühlen sich wohl im gotischen Schmuck ihrer Nischen.

Brunnen am Marktplatz Goslar von vorne fotografiert
Brunnen am Marktplatz Goslar von vorne fotografiert

Bäckergildehaus

An der östlichen Front des Bäckergildehauses kann man das Wappen des Bäckergildezeichens sehen, den ungekrönten Goslarer Adler mit einem Wecken als Herzschild und anderem Backwerk.

Ein wunderschöner Erker, breit vorgebaut auf Holzstreben, ziert das Fachwerk des Obergeschosses, das erst später im Jahre 1557 auf das massive Untergeschoss aufgestockt wurde. An diesen Häusern kann man ablesen, wie das Bürgertum immer mehr erstarkte und aufblühte.

Bäckergildehaus von vorne fotografiert
Bäckergildehaus von vorne fotografiert

Brusttuch

Das 1521 erbaute Brusttuch ist eines der schönsten Patrizierhäuser Goslars. Kaum ein rechter Winkel findet sich an diesem Haus auf trapezförmigem Grundriss, und der Zimmermann musste alle Kunstfertigkeit für das Fachwerk und die Dachkonstruktion aufbieten. Am Fachwerk des Obergeschosses hat ein Bildschnitzer seiner Phantasie freien Lauf gelassen. In buntem Miteinander finden sich Figuren aus der antiken Mythologie, Tiergestalten und Szenen, deren Symbolgehalt heute nur schwer zu entschlüsseln ist.

Fast ein Wahrzeichen Goslars ist die "Butterhanne", eine Magd, die mit einer Hand "buttert" und mit der anderen Hand ihren Rock bis über das Gesäß geschoben hat.

Brusttuch Goslar von vorne fotografiert
Brusttuch Goslar von vorne fotografiert

Moritz-von-Sachsen-Platz

Der Moritz-von-Sachsen-Platz liegt zwischen den Straßen An der Abzucht, Schulstraße, Rundenienstraße und Kornstraße. Er ist erst im Jahr 1996 nach dem gleichnamigen Kurfürsten von Sachsen benannt worden. Auf dem Platz steht ein Standbild mit seinen Geburts- und Sterbedaten.

Moritz von Sachsen wurde am 28.10.1696 als unehelicher Sohn von August dem Starken und der Gräfin Marie Aurora von Königsmarck in Goslar geboren, und zwar als eines von - überliefert - 355 (!) Kindern dieses Königs, von denen jedoch nur eines ehelich war. Im Alter von 15 Jahren wurde er von seinem Vater als leiblicher Sohn anerkannt und erhielt den Titel eines Grafen von Sachsen. 1720 siedelte Moritz von Sachsen nach Frankreich über. Hier stieg er unter Ludwig dem Fünfzehnten bis zum obersten Feldherrn des französischen Kriegsheeres auf. Am 30. November 1750 starb Moritz von Sachsen auf seinem Schloss Chambourg an der Loire, das ein Geschenk des Königs war.

Der Moritz-von-Sachsen-Platz war im Mittelalter der Schlachthof Goslars. Durch Gose und Abzucht war eine fließende Frischwasserversorgung vorhanden, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil war. Ganz in der Nähe lag die Knochenhauerstraße, die Wohn- und Geschäftsstraße der Schlachter. Ab dem 19. Jahrhundert befanden sich hier dann ein Sägewerk und Holzhandelsbetrieb. Als diese ihren Betrieb einstellten, lag der Bereich lange brach und verkam zusehends. Schließlich nahm man die Umgestaltung als Grünanlage in Angriff.

Moritz-von-Sachsen-Platz
Moritz-von-Sachsen-Platz